Es gibt eine Menge starker Frauen in Büchern und auch Tessa ist eine davon, aber sie ist gleichzeitig auch nicht die einzig ware.
»Men may be stronger, but it is women who endure.«
Tessa Gray, heißt eigentlich Theresa ist in New York geboren und aufgewachsen und hat da zusammen mit ihrem Bruder Nathaniel bei ihrer Tante Harriet das Leben eines Menschen gelebt, ohne von der Existenz der Schattenjäger und Schattenweltler zu wissen. Erst als sie mit 17 Jahren zu ihrem Bruder nach London zieht, weil ihre Tante gestorben ist, wird sie hineingezogen in die dunkle und düstere Welt der Schattenjäger.
Kommen wir zu einem unglaublichen Charakterstilmittel, das man in der Literatur oft findet und hier auch genutzt wurde – ironisch, wie ich finde.
Theresa Gray (also Grau) ist ein Mädchen mit regenGRAUEN Augen und mausbraunen Haaren. Sie bezeichnet sich selbst als Durchschnitt und hat einen ernsten Gesichtsausdruck. Sie ist nicht so auffällig, weder durch Aussehen, noch durch ihr besonders extravagantes Auftreten. Sie ist eine junge Frau, die eher zurückhaltend ist, aber auch ihre eigene Meinung kundtun kann. Man könnte meinen, sie wäre eine graue Maus und genau das soll ihr Name auch implizieren. Clever Frau Clare, wirklich clever.
Tessa ist also die »durchschnittliche« Hauptfigur aus einem Jugendbuch, mit der sich jeder identifizieren kann, die in ihren eigenen Augen natürlich eher weniger beeindruckend ist, aber von vielen anderen als besonders und unglaublich schön wahrgenommen wird – das ist dann wieder einmal ein Klischee!
Tessa für sich, wenn man sie auf den ersten Blick sieht, scheint also nicht wirklich aufzufallen, außer durch ihre Größe (sie ist ziemlich groß…). DOCH!
Irgendetwas muss sie haben, dass sie zu einer so beeindruckenden jungen Frau macht, dass sie nicht nur einige Bösewichte Londons für sich haben möchten, sondern sich auch zwei der besten Freunde auf dieser Welt wegen ihre voneinander »distanzieren«.
Denn Tessa hat nicht nur alle anderen Schattenjäger des Londoner Instituts verzaubert, sondern auch Will Herondale und Jem Carstairs, die besten Freunde und Parabatei, die die Welt je gesehen und gerochen hat vollkommen für sich gefangen.
Will, der sich geschworen hat, dass er niemanden mehr an sich heranlässt und der schon für Jem eine Außnahme gemacht hat, öffnet sein Herz und bringt es nicht über dieses so gemein und fies zu Tessa zu sein, wie er eigentlich möchte.
Auch Jem, der nie jemanden die Bürde seiner Krankheit mitauflegen wollte, war Tessa so weit verfallen, von Kopf bis Fuß, dass er gar nicht mehr in der Lage war, selbstaufopfernd zu sein.
Theresa Gray – ein magisches Mädchen mit ganz wundersamen Fähigkeiten. Die einzige ihrer Art und einfach amazing. Sie verzaubert Menschen, nicht nur durch ihr Aussehen, sondern viel mehr durch ihre Schlagfertigkeit und ihrer starken Liebe und Zuneigung.
Außerdem ist sie auch noch ein ungemein großer Bücherwurm, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Leben wie in einem ihrer Lieblingsromane zu leben.
Lucie, ihre Tochter wurde nach einer der Figuren aus Charles Dickens Roman »Eine Geschichte von zwei Städten« benannt, das nenn ich mal librophil!
Tessa Gray soll uns den Eindruck vermitteln, sie wäre eine graue Maus und nichts besonderes, aber jeder der ihr gegenübersteht und mehr als nur fünf Minuten mit ihr verbringt, der erkennt, dass das nicht stimmt: das sie eine fantastische, intelligente, warmherzige, selbstbewusste und starke junge Frau ist, die in einer männerdominierenden Gesellschaft trotz widriger Umstände ihren Willen durchsetzt und Berge versetzt!
Kennt ihr Tessa? Habt ihr die Clockworkreihe gelesen? Was haltet ihr denn davon? Was denkt ihr über das Setting? Wie empfindet ihr Tessas Darstellung im Buch? – Lasst es mich wissen!
Lasst das Licht an, Itchy
JULI 2017 | freigedichtung
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