Berechnet ist es in meinem Kopf natürlich schon eine Weile und es fühlt sich auch alles andere als real an, denn wir sind jetzt »unabhängig«, wie man so schön sagt. Unabhängig und frei, ich kann jetzt alle Entscheidungen im Leben ohne einen gesetzlichen Vormund treffen, ich bin das, was man im Volksmund nicht mehr halbstark, sondern VOLLJÄHRIG nennt. Ja mann, volljährig, so wie in »Volljährig und 18 Jahre alt«.
Auf dem Papier, wohlgemerkt! Ansonsten sitze ich immer noch genauso, wie vorher in meinem Zimmer herum und mit meinen Eltern beim Abendbrot. Ich hab nach wie vor »Minderwertigkeitskomplexe« aufgrund meiner relativ normalen (aber doch recht kleinen!) Größe, habe immer noch das Gefühl jeden Moment in Schnappatmung zu verfallen, wenn ich an eine eigene Wohnung, eine fremde Großstadt und mich mittendrin, ganz alleine denke. Ich bin immer noch ein wenig eingeschüchtert von der Zukunft, denn das ist jetzt, wo ich die vollkommene Verantwortung übernehmen soll, so viel präsenter und einfach beängstigend.
Ich bin jetzt »erwachsen«, ich darf alleine mit unserem kleinen klapprigen Subaru Bus in die Schule fahren, dabei lautstark (und wie ein echtes Klischee) die Eagles aufdrehen und mit absoluter Coolnes neben dem Lehrerparkplatz den Motor ausschalten. Ich kann jetzt ohne Aufsicht und absolut legal ein 18-Bändchen an Festivals tragen, ich kann an Gewinnspielen teilnehmen ohne die Erlaubnis meiner Eltern zu benötigen und ich kann mich ganz einfach selbst in der Schule entschuldigen. Das klingt in meinen Ohren wirklich nett und auch wie ein Abenteuer, das man nicht verpassen sollte. Keine Sorge, ich bin schon mittendrin, voll dabei und irgendwie sowas von verunsichert.
Seit 8 Tagen kann ich mich zu diesen Menschen zählen, die absolute Verantwortung für ihr Handeln tragen müssen. Ich soll mich jetzt verantwortungsbewusst und reif verhalten, meine Ziele und meinen Weg finden, mich mit Bahnkarten auskennen, wissen, wie man die Steuer bearbeitet, wie man einen Mietsvertrag ausfüllt… Weil ich 18 bin!
Aber, so wie man es nicht anders erwartet, fühle ich mich kein bisschen älter, gestresster vielleicht und auch ein bisschen abgehoben (ist euch schon mal aufgefallen, wie ruhig es ganz alleine in einem Auto ist? Wirklich unheimlich), immerhin bin ich jetzt in der Lage von A zu B zu kommen und dabei Unmengen an Menschen zu überfahren. Das fühlt sich ein bisschen an, wie Gott spielen – einfach abgedreht!
Gleichzeitig neben diesen neu entdeckten und beängstigenden Möglichkeiten, erscheint mir eine kleine Identitätskrise nicht weit: Wer bin ich denn jetzt? Und wie alt bin ich wirklich? Bin ich bereit für Welt und sie für mich? Und warum ist dieses Alter soviel bedeutender als alle anderen?
Seid ihr schon 18? Wie habt ihr diese »Umbruchszeit« erlebt? Wie fühlt ihr euch jetzt? Erwachsen? Habt ihr eine Antwort auf meine Fragen? – Lasst es mich wissen!
Bis dahin verbleibe ich – volljährig zwar, aber voller Selbstzweifel und mit einem bedrückenden Gefühl bei dem Gedanken an die Zukunft!
Itchy
stopfi
Happy Birthday nachträglich!! Und was versteckt sich denn hinter der “fremden Großstadt”hm? Bin neugierig 😀
Und nö bin noch nicht 18. Aber ich war eh immer eine der jüngsten allüberall 😀
freidichterin
Die fremde Großstadt steht noch nicht fest. München ist es leider nicht – ein bisschen zu teuer!
Liebe Grüße Itchy
stopfi
Ja das kann ich mir vorstellen 🙁
-CaRaNa-
Alles Gute nachträglich 😀 ja ich war mal 18. Ich muss zugeben, dass ich eigentl. sehr wenig über das nachgedacht habe, was dir so durch den Kopf geht. Meine Gedanken waren nur damit gefüllt irgendwie Geld zu verdienen und an meiner Wunschuni angenommen werden – und endlich, als eine der Letzten in meinem Jahrgang – Auto fahren zu können. Der Rest hat sich erst später bei mir eingestellt! Aber du stehst das alles durch und Abenteuer kann man immer gebrauchen ^^!
freidichterin
Danke!
Abenteuer sind wirklich wichtig und auch für den Reifeprozess notwendig, das weiß ich schon, aber unsicher ist man eben doch, wenn man aus seiner Komfortzone raus muss, was?
Liebe Grüße Itchy
-CaRaNa-
Ja das stimmt schon, man darf sich nur nicht einschüchtern lassen ! 🙂
sternenbrise
Alles Gute nachträglic! Deine Worte haben mich sehr sentimental gemacht, denn bei mir ist das schon 4 Jahre her 😄
Ich fand das Damals sehr langweilig, weil sich wirklich nichts geändert hat. Den Großteil den mal ab 18 machen darf, habe ich doch schon heimlich mal davor getan. Besonders die Filme ab 18 😄 Und über ausziehen etc habe ich noch gar nicht nachgedacht, da ich ein Jahr Länger in die Schule musste 😀
Aber klar die Aufregung ist trotzdem groß 🙂
freidichterin
Naja irgendwie regt es eben zum Nachdenken an…
lifewithsaskia
Alles gute nachträglich 😙
Ich bin auch schon 18 / fast 19 und eigentlich hat sich in meinem leben nur eine sache wirklich verändert: Auto fahren (und das täglich weil ich mir ja ein eigenes Auto gekauft habe) ….h
Naja und ich habe einen Job aber den hätte ich auch vorher haben können 😁 bin aber froh das ich jetzt unabhängig sein kann und rein theoretisch schon morgen abbauen könnte 😅
bullion
Wow, gratuliere! 18 Jahre. Genieße dieses Alter und deine Jugend. Mach dir nicht so viele Gedanken, das reicht auch später noch. Versprochen. 🙂
chaoskingdom
Yooo, läuft bei dir, was? Alles Gute!
Das Einzige was mich interessierte war: YESS DU KANNST DEINE ARBEITEN SELBST UNTERSCHREIBEN UND MUSST SCHLECHTE NOTEN NICHT DEN ELTERN ZEIGEN! :’D und das Auto fahren. Ich fand mich damals so cool, als ich endlich alleine fahren konnte. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich heute teilweise auch noch so. XD sonst hat sich für mich echt überhaupt gar nichts geändert. Chill einfach. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich denke du bist auch schon sehr reif.
wordBUZZz
Auch von mir Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Ich bin noch nicht 18 und verspüre auch kein großes Verlangen danach es wirklich zu werden. Das Einzige was positiv an der ganzen Sache wären zwei Dinge. Ausziehen und sich selbst als Krank melden…
freidichterin
Danke 🙂
Das Verlangen war bei mir auch nie wirklich da, aber es bricht eben früher oder später und unaufhaltsam über einen herein.