Am Montag habe ich, aus Ermangelung einer Muse für ein Gedicht über die Ziele im Leben und das Selbst – Finden geschrieben. Denn das schwirrt mir im Moment wieder dauernd im Kopf herum. Natürlich ist das ein Thema, das uns, die gerade aufwaschsen und sich im Leben behaupten müssen, oft beschäftigt und bis zu einem gewissen Punkt auch beschäftigen sollte.
Die Zufriedenheit mit der eigenen Person.
Diese Zufriedenheit ist sowohl auf die Person als auch das Aussehen auszulegen, denn welcher jugendlicher Geist stand nicht schon einmal da und hat sich über seine Erscheinung beschwert. Ob das nun ehrlich ist oder nicht, wir haben alle zu knappern. Denn wenn wir nicht jammern, was sind wir dann noch?
Wir wollen Aufmerksamkeit und sind auch so schrecklich darauf angewiesen. Wir müssen unseren Platz finden und um das zu erreichen benötigen wir erst einmal uns selbst und dann am besten noch die Zufriedenheit mit diesem Selbst. Frech und selbstbewusst kommt weiter!
Ich arbeite nun schon wieder eine geraume Zeit daran mein Gefühl für die Wichtigkeit der äußeren Erscheinung abzustellen. Mit der Kleidung klappt das schon ganz gut. Was aber auch keine Kunst ist.
»Ich brauche noch heute, mit 17 Jahren die Beratung, ob ich dieses Shirt mit der Hose anziehen kann und ob es dann gut aussieht ist zweifelhaft. Mein Geschmack für gute Mode ist definitiv verkümmert oder war nie vorhanden. Nennt mich Modebanause.« – Itchy
Und natürlich ist diese Arbeit meist aussichtslos, weil wir Teenager sind und immer ein Problem haben. Doch dieses Buch, dass ich euch morgen vorstellen werde, hat meinen Blick auf mich und meinen Körper wieder einmal komplett verändert und auch so viel selbstbewusster gemacht, denn:
»Mein Körper ist keine Demokratie. Mein Körper ist eine Diktatur und ich bin der Alleinherrscher. Hier gibt es keine Wahlen. Jeder Putsch wird gnadenlos niedergeschlagen!« – Stand up!: Julia Korbik
Und diese Aussicht gibt mir mehr Power als man mir geben könnte. Und da haben wir es wieder. Wörter haben die Macht und zu verändern! Und das kann einen enorm kribbelig machen, denn das ist es, was ich im Moment bin: Aufgedreht!
Und sobald du mit deinem Körper wieder mehr im Reinen bist, steigt auch unser Selbstbewusstsein so ungemein und wunderbar und ich bin im Moment eigentlich nur fähig wilde laute und kraftvolle Musik zu hören und mich so mächtig zu fühlen, als gehöre mir die Welt! Denn das Leben ist schön und du bist es auch! Du brauchst keinen Körper, wie die Gesellschaft und die Welt es uns predigt, du brauchst keinen perfekt geformten Charakter. Denn du bist perfekt und wunderbar. Wenngleich Perfektion relativ ist und wir Menschen sie eben nur dadurch erreichen können. Mit Zufriedenheit!
(Absolute und komplette Zufriedenheit empfinde ich natürlich auch nicht, wie auch? Dann wäre das ja alles absolut umsonst! Über was sollte ich mich dann aufregen? Was sollte ich anprangern? Denn nur weil ich mich wieder selbstbewusster fühle, muss ja nicht gleich die Welt gut sein. Hehe.)
Man sieht sich wieder, weil die Welt sich dreht!
Itchy