Meine Damen, meine Herren, treten Sie zurück!
denn es ist Magie, die sie zugleich verzückt.
Mein Zylinder sitzt gerade, mein Cape… steckt im Bühnenboden fest
und ich vergesse meinen Text!
Eigentlich wollte ich eine Jungfrau zersägen,
Münzen hinter Ohren hervorziehen
und majestätisch aus brennenden Fesseln entfliehen!
ABER: Ich bin nunmal magisch vollkommen untalentiert,
richtiggehend ein Tollpatsch, ein Trampeltier.
Ich kann nicht mal einfache Kartentricks
und keine farbigen Satintücher aus dem Ärmel ziehen,
nein ernsthaft, wie soll das gehen?
Und überhaupt, was ist daran Magie?
Magie, das ist doch eigentlich Staub und alte Sprüche,
alte Männer mit spitzen Hüten und langen Bärten
DUMBLEDOR!
Apropos Harry Potter – die magische Nerdliebe am Firnament!
Schließlich gibt es fliegende Besen und Zauberstäbe
und Liebe, Freundschaft und Abenteuer.
Magie, das sind Hexen mit Warzen und langen Nasen,
die mischen zusammen Krötenschleim und Babyhasen
und brannten im Mittelalter lichterloh.
Aber die wahre Magie, die glitzert und funkelt nicht,
wahre Magie, das ist die Familie,
die schon nach einer halben Stunde im Urlaub streitet
oder sich komisch für Geburtstagsmottoparties verkleidet.
Wahre Magie, das sind Freunde,
die verdammt nochmal unentschlossen sind
oder des Nachts ganz blind
blöde Lieder singend durch den dunkeln Wald irren.
Wahre Magie, das ist die Liebe zum Leben,
das sind Gedanken und Worte, der Sternenhimmel
das ist ein langes Gespräch nach Mitternacht,
das ist, wenn man Tränen lacht.
Ein Crêpes mit Schockolade und Marzipan.
Wahre Magie ist eine laue Sommernacht
am Lagerfeuer, an der Gitarre zupfen, mit Bedacht.
Das Gefühl nach dem perfekten Auftritt deines Theaterensembles,
wenn alle vor Freude heulen und jeder jeden umarmt.
Magie ist ein Festival, ein Lied und das Schreiben,
ein letzter Sommer bevor der Ernst des Lebens beginnt
ja und Bücher, oh Bücher!
Denn in Büchern, da lerne ich wirklich zaubern,
kann höher fliegen als Seidenschnabel
besser kämpfen als Thorin Eichenschild gegen ein Orkheer
und fast so gut Lügengeschichten erzählen, wie der Blaubär!
Aus Büchern schnapp ich mir die Essenz des Lebens,
die wahre Magie, die in uns fliest,
die Träume, die du aus diesen Zeilen liest.
Denn diese Magie ist überall,
in dir, in mir, im freien Fall
in Gesprächen, in Büchern und einer Sinfonie
denn das ist krasse Poesie, über Magie!
von MIR
(Der Text von meinem allerersten Poetry Slam; es war supercool und hat sehr viel Spaß gemacht!)
elizzy91
Super toller Poetry Slam! Hast du diesen vorgetragen?
freidichterin
Dankeschön!
Ja, es war ein Slam als Abschluss eines Workshops und da es unser allererster Slam war und alles sehr familiär war, haben wir uns alle dafür entschieden nur einen vorzutragen und dann durch ausklatschen den 1.Platz zu erörtern. Deswegen hatte ich auch nur einen.
sternenbrise
Gefällt mir richtig gut!
Crazyb00ks
Du darfst dir hier einen Applaus vorstellen: 👏👏👏👏👏
Richtig gut!
freidichterin
Dankeschön 🙂
Corly
Huhu,
Poetry Slams find ich auch nicht. Ich hab jetzt Terry Prattchett nicht gelesen, aber im ersten Moment dachte ich, es sei vielleicht ein Text daraus. Auf jeden Fall super geschrieben.
LG Corly
fissel
Oh ich liebe Poetry Slam.
Und dein Text ist große Klasse! Den hätte ich mir zu gern live angehört, hatte ja schon einen kalten Schauer im Rücken nur beim Lesen.
Wirklich, ich muss mein Lob hier lassen!
Lob zum Mitnehmen
freidichterin
Vielen, vielen Dank!
Bloggestöber 3: 7/8 2016 | Corlys Lesewelt
[…] Freigedichtung mit ihrem Beitrag über Peter Pan […]
Corly
Huhu,
hab dich auch noch in der Stöberrunde erwähnt. Hier ist der Beitrag:
https://lesekasten.wordpress.com/2016/08/27/bloggestoeber-3-78-2016/
LG Corly
freidichterin
Oh das ist ja lieb.
Dankeschön 🙂
Corly
bitteschön. Gerne.
AUGUST 2016 | freigedichtung
[…] August: #Bloggertreffen in München: yippieyeah! 3. August: Krasse Poesie über Magie 7. August: Counting Crows: Mr. Jones 12. August: Abendessen mit fiktiven FREUNDEN 12. August: […]