Auch dieses Jahr sind meine Waldmenschen und ich wieder nach Mittelerde abgetaucht. Für ein ganzes Wochenende (und Donnerstag und Freitag) haben wir der Zivilistation den Rücken gekehrt und haben uns zwischen Orks, Elben und anderen Hobbitsen pudelwohl gefühlt. Das zweite Jahr sind wir nun schon aufgebrochen, um unsere Nerdliebe ganz unglaublich aufzuzeigen.

Am Donnerstag Morgen sind wir um 10 Uhr aufgebrochen, haben unser Auto vollgestopft und sind ohne Stau oder großes Vefahren nach Karlstift in Österreich gefahren. Das Navi hatte ein bisschen Probleme damit den Weg ordentlich zu beschreiben und wollte uns mit teuflischer List vom rechten Weg abbringen, deswegen haben wir es kurzerhand Sauron getauft und haben das Handy zur Rate gezogen.

mittelerde-1Erschöpft sind wir dann um ca 16.00 Uhr angekommen, haben unser Zelt aufgebaut und sind, schon in Kostüm am Abend hinunter zu den Lagerfeuern gestapft. Wir sind eigentlich immer alle Hobbits, weil uns das gut taugt; da muss man nicht so edel und episch sein, sondern kann am laufenden Band essen und ist auch überhaupt sehr gemütlich! Ich fühle mich immerhin schon sehr, sehr wie ein waschechter Hobbit!

Diesen ersten Abend haben wir dann also mit anderen wackeren Mittelerdebewohnern am Lagerfeuer verbracht und sahen am Ende des Tages sehr verheult aus, weil wir uns so gegen das Feuer gewehrt haben und dieses dann stolz mit unglaublichen Rauchschwaden in unsere Richtung geantwortet hat. Am Donnerstag sind wir dann auch schon früher ins Bett, weil wir eben doch schon recht erschöpft waren, wegen der längeren Fahrt.

Ich habe während dem Wochenende erstaunlich gut geschlafen trotz dünner Unterlage, Kälte und stürmigen Winden. So sind wir Freitagmorgen erwacht und an diesem Tag hat meine Wenigkeit eine Haube genäht und am Nachmittag ein bisschen musiziert, was ganz klar zu einem meiner Highlights der Workshops gehört hat. Am Abend haben wir uns mi anderen bekannten Gesichtern bis tief in die Nacht am großen Lagerfeuer getummelt und wir haben mit Gitarrenunterstützung einige wunderschöne Lieder mit unseren neuen und auch älteren Freunden geträllert. Das war wirklich famos!

Mit einer anderen Hobbitdame, die wir schon aus dem Vorjahr kannten, haben wir uns dann um 4.00 Uhr morgens ein Date um 8.00 Uhr zum Schwimmen im nahegelegenen See ausgemacht. Das war zwar früh und wir waren auch erledigt, aber gleichzeitig war es auch supercool, weil das Wasser eben so erfrischend und reinigend war!mittelerde-2

Am Samstag hatte ich am Morgen den Workshop Zahlenmysthik, bei dem wir anhand unseres Geburtsdatums und unseres Vor- und Nachnamen unsere Lebensaufgabe, Talente und Geistesart herausgefunden haben (meine Wenigkeit ist der Schöpfungsgeist, der für Lebenslust und Kreativität steht – chacka!).
Am Nachmittag haben wir uns noch ein paar wichtge Daten zu verschiedene Runen angehört, aber grundsätzlich war das nicht sooo interessant.
Den Abend danach haben wir noch an der Aktion »Sauron wants you for Mordor« mitgemacht und während ich mit meinem Reittier (ein Schubkarren mit angeklebten Schweif) über eine Matschpfütze und um ein paar andere Hindernisse herum gefahren bin, war mein kleiner Partner-Waldmensch auf der anderen Seite dabei, eine Frage zu Tolkiens Universum zu beantworten. Auf dem Rückweg musste ich dann den Waldmenschenpartner im Schubkarren den gleichen Weg zurück bringen. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber es hat Spaß gemacht und ich hab niemanden in den Matsch befördert.

Der Sonntagmorgen wurde wieder mit einem Seebad begonnen und am Morgen haben wir uns mit KARTENMAGIE zu echten Kartenmischprofis entwickelt und beherrschen jetzt auch mehr oder weniger einen Trick. Der Workshopleiter war aber auch sehr cool. Am letzten Nachmittag haben wir noch eine kurze Einleitung in die Mysterien der Elbensprache Quenya erhalten und haben dann schnell unser Zelt zusammengepackt.

mittelerde-3Die Heimfahrt hat dann doch irgendwie gefühlt länger gedauert, als die Hinfahrt, was zwar anstrengend, aber auch irgendwie schön war, weil es ja unser vorerst letztes gemeinsames Abenteuer war, bevor wir uns endgültig zerstreuen.

Auf dem Heimweg haben wir aber dann noch Culcha Candela wieder für uns entdeckt und das war dann auch ein Gewinn, als alle zusammen ganz wild, laut und schief bei »Hamma« mitgesungen haben.

Es war ein traumhaftes Wochenende, das sich manchmal wie ein ganz anderes Leben anfühlt. Du bist so weit weg von Zuhause von der Zivilisation und dem Leben überhaupt, dass es einfach berauschend ist, eine andere Rolle zu spielen und etwas ganz anderes zu sein.

Wir haben wieder tolle Leute kennengelernt, haben wie wild getanzt und gefeiert und hatten inspirierende Gespräche. Auf ein weiteres Jahr mit den Tolkienfans und hoch lebe das Auenland!

Mit freundlichen Grüßen
Belladonna von Froschmoorstätten

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