Ich hab das ja jetzt schon öfters in einem Nebensatz fallen lassen, aber hier nochmal direkt ins Gesicht: ich mache Radio!
Für jeden, für den es sich jetzt nicht so spannend anhört: Radio ist genial, es macht unglaublich viel Spaß und lässt mich immer wieder aufs Neue tolle, spannende Momente erleben, von denen ich so viel lerne.
Ich mache mein FSJ Kultur bei einer Jugendradioredaktion und bin also in einer Zwischenposition zwischen Betreuer und Redaktionsmitglied. In Bayern werden öfters für alle jungen Radiomacher Workshops angeboten, bei denen wir von erfahrenen Redakteuren praktisch aus erster Hand unglaublich viel Know-How lernen.
Ich bin schon länger am journalistischen Bereich interessiert, aber erst seit Beginn meines FSJs bin ich mir sicher, dass Radio genau das ist, was ich später auch beruflich machen möchte. Denn Radio ist genial!
2016/17 ist das Wissenschaftsjahr mit dem Thema »Meere und Ozeane« und das Medienzentrum München hat infolge dessen eine Projektförderung für die »Radiokampagne Ozeane« beantragt. Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und besteht aus drei Teilen.
Es ist ein Radioprojekt für das Jugendradio, entsprechend werden unsere Beiträge (die Großteils dem Ressort Wissenschaft zuzuordnen sind) auf sämtlichen Jugendradios Bayerns ausgesendet (Störfunk auf M94.5, Junge Talente auf EgoFm, SoFm auf der Bayernwelle, Hörarena auf der Inn-Salzach-Welle uvm.), aber auch beim BR.
Die Planer der Kampagne waren dann aber ein wenig skeptisch, ob junge Erwachsene aus Bayern wirklich das Meer als Beitragsthema entsprechend verarbeiten können, ohne wirklich das Meer vor Augen zu haben.
Genau deswegen waren wir am Meer. Am deutschen Meer sogar, an der Ostsee. Gerade eben, wenn dieser Text verfasst wird, sitzen wir schon wieder auf der Rückfahrt unseres Ausflugs ans andere Ende Deutschlands.
Teil 1 der Kampagne war ein zweitägiger Workshop in München, das Wochenende vor Ostern: wir haben von Susi Weichselbaumer, Wissenschaftsjournalistin beim BR so viel nochmal über die Radioarbeit gelernt, von dem ich tatsächlich eine ganze Menge noch nicht wusste. Wir haben außerdem bereits einige Themen erarbeitet und die Experten wurden kontaktiert.
Teil 2 ist eine Reise, eine Reise ans Meer, eine Reise an die Ostsee!
Wir sollten das Meer sehen und nebenbei noch den größten Museumskomplex über Meere in Deutschland ansehen, das Ozeaneum und das Meeresmuseum.
Von Donnerstag bis Sonntag sollte unsere Reise gehen, wobei sowohl Tag 1, als auch Tag 4 für die An- und Abreise notwendig sind, denn von Bayern fährst du schon mal 10 Stunden bis Stralsund.
Unsere Jugendherberge war am Ende der Welt, direkt am Meer, die Endstation der Linie 3 in Stralsund und nach der langen, langen Anreise waren wir auch furchtbar froh, als wir dann den Hof betreten haben und uns mit Bettdecken bewaffnet endlich in unser kleines Hüttchen begeben konnten. Vor dem Schlafengehen, obwohl jeder hundemüde war, musste das Meer noch vor dem Schlafengehen besichtigt werden – das Erlebnis!
Am Freitag waren wir den gesamten Tag unterwegs im Ozeaneum und im Meeresmuseum, haben eine Führung bekommen, Umfragen gemacht, Experten zu unseren Themen getroffen, Interviews geführt, Fotos gemacht und am Abend noch beim Asia ein tolles Buffet erlebt. Den Abend über wurde dann schon kräftig alles gesichert, benannt und weiter geplant.
Am Samstag war ursprünglich ein Besuch der Insel Hiddensee geplant, allerdings war die Anreise auf die Insel von Stralsund aus so ein ewig langes Geschraddel (das ist ein sympathisches Dialektwort für »umständlicher, ungemütlicher Reiseweg«), dass wir uns kurzerhand für das touristische Rügen entschieden haben.
Wir waren in Ostseebad Binz und haben dort erst in einem Fischrestaurant Mittag gegessen und im Anschluss noch den Strand und die Promenade für Atmosphärengeräusche und Umfragen genutzt. Zurück in der Jugendherberge wurde erst wegen dem wechselndem Wetter das gegrillte Essen in der Pfanne gebraten und drinnen verzehrt und im Anschluss haben wir noch weiter gearbeitet.
Der Abend und dann auch die Nacht wurde, ganz typisch für den letzten Abend vollkommen ausgekostet und mit lustigen Standardtanzeinlagen und leidenschaftlichen Alligatoah – Karaokeorgien beendet.
Nach der zu kurzen Nacht haben wir die Zimmer geräumt, uns noch ein Lunchpaket gepackt und dann auf dem Heimweg gemacht. Elf Stunden über Berlin und Leipzig, einfach weil ein Intercity sooo langsam fährt! Von München heißt es dann noch zwei Stunden mit dem Zug wieder zurück zu meinem Bett und dann ab ins Land der Träume, denn Schlaf ist auch für die Radioredakteure ein knappes Gut, das mit aller Kraft beschützt werden muss!
Teil 3 wird dann in zwei Wochen wieder ein Wochenende in München sein und dann werden die Beiträge produziert! Die Wochen danach wird ausgestrahlt.
Wenn ihr noch mehr darüber erfahren wollt, einfach vorbeischauen: Radiokampagne Ozeane – Meer als nur Seen.
Radio ist ein bisschen sehr nüchtern bisweilen, super technisch und manchmal auch sehr strikt, aber noch viel mehr ist es Magie, Spaß und ein Abenteuer!
Genauso sind die Ozeane: eine Anhäufung an Biologie und Wissenschaft, aber ebenso Kunst, ein Erlebnis und wohlige Gefühl von rauen Sommernächten.
APRIL 2017 | freigedichtung
[…] #the literary mixtape vol 01. »Die Bücherdiebin« 20. April: Tom Chaplin: Quicksand 25. April: Meer als nur Seen – eine Radiokampagne 28. April: #myfandomidentity »Die […]
APRIL 2017 – freigedichtung
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