Inhalt

 Roverandom ist ein lustiger schwarzweißer Hund. Nur leider hat er keine Manieren. Und das kann gefährlich sein. Besonders wenn ein Hexenmeister im Spiel ist. So beginnt für Roverandom ein unglaubliches Abenteuer.

Die Suche nach dem Zauberer, der ihm seine alte Hundegestalt wiedergeben soll, führt Roverandom auf den Mond und tief hinunter ins Meer. Er trifft den Mann im Mond und tobt mit dessen geflügeltem Hund um den Mondturm, lauert den Mondstrahlen auf und weckt den fürchterlichen, grünes Feuer speienden Weißen Drachen. Zurück auf der Erde bringt ihn der weiße Wal zum Schloss des Meerkönigs tief auf dem Boden des Ozeans.

 Meine Meinung

 Dieses Büchlein hat etwas wirklich Schönes an sich.
Ich hab es vor etwa einem Jahr bei einer Verschenkaktion der örtlichen Bibliothek mitgenommen, eben weil es von Tolkien ist und wirklich sehr, sehr schmal ist. Die Geschichte alleine ist nur 100 Seiten lang.
Das Cover ist einer Illustration Tolkiens entnommen und sieht schlicht aber auch passend aus.
Roverandom erzählt von einem kleinen Hund, der eigentlich gar nicht so klein war, zumindest nicht immer. Aber nachdem er einem Zauberer recht frech kommt und in dessen Hose ein Loch reißt, wird er in einen Spielzeughund verwandelt.

Eine Geschichte von einem kleinen Hund, der ein Abenteuer oder eigentlich gleich mehrere erlebt.
Das Wunderschönste an Roverandom ist allerdings seine Entstehungsgeschichte:
Tolkiens zweitältester Sohn Michael hatte in der Zeit, in der die Familie Urlaub in einem Haus am Meer machte einen kleinen Spielzeughund und trug ihn überall mit sich herum. Als die Kinder am Meer spielten ging der kleine Hund am Strand verloren und obwohl der Vater und seine Söhne den Strand langezeit absuchten konnte der Hund nicht gefunden werden.
Um Michael zu trösten erfand Tolkien kurzerhand eine Geschichte, die erklären sollte, dass es dem Spielzeugtier nicht schlecht ergangen war, sondern, dass er auf den Mond geflogen ist, um ein Abenteuer zu erleben. Das ist doch wahrlich der schönste Grund, eine Geschichte zu schreiben: für deine Liebsten!

Der Hund Roverandom ist ein junger Hund, sehr frech, energiegeladen und ungestühm, er muss noch eine Menge lernen und gerade da kommen ihm diese Abenteuer sicher sehr zugute, schließlich fördern sie ihn und helfen bei seinem Reifeprozess.
Aber auch der Zauberer, der kleine Junge Nummer Zwei, der Mann im Mond, der Mondhund oder die Bewohner der Tiefsee sind nett erarbeitete Charaktere, wenn auch sehr eindimensional.

Der Schreibstil ist, ganz wie wir es von Tolkien kennen, sehr angenehm bis ausschweifend. Er liebt es nunmal die Umgebung äußerst genau zu beschreiben. Allerdings ist die Geschichte so kurz, dass das nicht weiter schlimm ist.

Autor

 John Ronald Reuel Tolkien wurde 1892 in Südafrika als Sohn eines Bankangestellten geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1896 zurück in die englischen West Midlands, wo die Mutter nur wenige Jahre später ihrer Zuckerkrankheit erlag. Bevor Tolkien dann als Leutnant in den Ersten Weltkrieg zog, heiratete er 1916 Edith Bratt, mit der er später drei Söhne und eine Tochter haben sollte. Nach Kriegsende setzte Tolkien seine akademische Laufbahn fort und wurde 1925 Professor für Englische Philologie in Oxford. Aus der für seine Kinder verfassten Geschichte „Der kleine Hobbit“ wurde ein Bestseller (1937). Auch die Trilogie „Der Herr der Ringe“ (1954-1955) erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Tolkien gilt als Begründer des Fantasygenres. Er verstarb 1973.

Fazit: Roverandom ist ein Kinderbuch mit einem schönen Abenteuer und witzigen Settings, wie dem Mond oder die Tiefsee. Vor allem mit dem Hintergrund, dass er es für seinen Sohn geschrieben hat, gewinnt das Buch an Tiefe und demonstriert uns in erster Linie, die Liebe von einem Vater zu seinen Kindern.

Plot                       ✪✪✪✪/5✪
Cover                        ✪✪✪/5✪
Charaktere          ✪✪✪✪/5✪

Autor J.R.R. Tolkien
Übersetzer Hans J. Schütz
Titel Roverandom
Hardcover/Softcover Ausgabe
Seitenzahl  144 Seiten
Verlag Klett-Cotta
ISBN 3608960406
Preis 13,95 € bei amazon
Genre Kinderbuch
Erschienen 20. September 2012

Share it, Baby!