Oh Robin – Robin Hood: du bist so verdammt cool!

Ich hab als Kind eine äußerst lang anhaltende Phase gehabt, in der ich nur mit meiner Räubertasche über unser Gelände (Haus, Hof, Garten, Papas Werkstatt) gezogen bin und da Abenteuer erlebt habe, Fallen und Lager gebaut habe. Manchmal mit Freunden aber auch oft alleine, oft mit unsichtbaren Spielkameraden.
Das war eine extrem cool Zeit! Bevor man Peter Pan kennenlernt oder andere Outlaws hab ich Robin Hood kennengelernt.
Und obwohl ich auch eine Affinität für Indianer hatte, war mit Sicherheit auch Robin Hood oder Robin von Loxley ein großes Vorbild, mit dem alten Kinderbogen meines Onkels und selbstgeschnitzten Pfielen rumzuziehen und Ziele abzuschießen.

Robin Hood ist eine Sagengestalt, die uns dann in der fünften Klasse wieder begegnet ist, mit dem Englischbuch und seinem Ort des Geschehens »Nottingham«. In der sechsten Klasse haben wir dann noch die Komödie »Robin Hood – Helden in Strumpfhosen« gesehen und mein zwölfjähriges Ich fand ihn scheinbar witzig und gut. Anfang Oktoer hab ich jetzt endlich ein Schriftzug zur Geschichte gelesen. Das hab ich zufälligerweise beim Recyclinghof gefunden. Nach ein bisschen Recherche ist dann aufgegangen, dass es sich um eine Jugendbuchversion der Geschichte handelt, im Grunde nichts anderes als eine Aneinanderreihung der Legendenschnipsel.


Robin Hood, der Held des Sherwoodforest und Rächer der Armen. Anführer der »Lustigen Gesellen« und ärgster Todfeind des Sheriff von Nottingham.
Es gibt verschiedene Versionen wer er denn nun ursprünglich war. Einige meinen eintapferer junger Adeliger mit dem Namen Robin von Locksley. Andere Versionen erzählen von einem jungen Burschen aus einem Dorf, der ganz gut mit dem Bogen konnte und eine freche Schnauze hatte.

Durch missliche (und niemals uneherenhafte) Umstände ist er dann zum Outlaw, zum Freisassen geworden.
Immer einen witzigen Spruch auf den Lippen und bereit sich in Kämpfe und Abenteuer zu stürzen.
Auf der anderen Seite ist er auch ein unglaublicher Angeber und auf seine Art und Weise ziemlich arrogant.

Der junge Robin lässt sich immer wieder in Kämpfe und Diskussionen ein und findet so neue Freunde, die er dann überredet ihr Leben mit ihm als lustige Gesellen im Herzen des Sherwoodforests zu verbringen. Dort wird die Runde dann immer größer, es kommen bekannte Gestalten dazu, wie Little John, Alan von Dale, Bruder Tack oder Will Rotwams und zusammen werden sie Volkshelden.
Wor sie auch hinkommen und Probleme mit dem Sheriff und seinen Männern bekommen, sie habe Freunde und Sympathisanten, die sie unterstützen und ihnen helfen vor dem langen Arm des Gesetzes zu fliehen.

Robin Hood die Sagengestalt hat mit seinen Geschichten Generationen von Büchern und Filmen hervorgebracht, das ist Stoff, der nie alt wird, der auch heute noch sehr gerne geschaut und gelesen wird. Doch nicht nur die Unterhaltungsbranche beansprucht Robin Hood für sich.
Er wird in allen möglichen Varianten benutzt, für die Politik, als Symbol für soziale Gerechtigkeit. Für die Wirtschaft als Symbol für ökonomischer Held.

Er ist räuberischer Individualist, Abenteurer. Hat tausend Facetten über die Jahre bekommen und trotzdem hat man nie ganz bestätigen können, dass er wirklich existiert hat. Das macht es auch so einfach ihm immer wieder eine andere Art der Geschichte, andere Worte, andere Meinungen in den Mund und in den Charakter zu lesen.

Der BR sagt: »Von Epoche zu Epoche wird Robin Hood neu interpretiert und wer – je nach Theaterstück, Roman oder Film – den Mann aus dem Sherwood Forest genauer betrachtet, erblickt den jeweiligen Zeitgeist« und das ist verdammt cool!

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